Spaziergang mit Uta

Jan Koberstein

25.01.2014


  Uta hat nach langer Zeit den Bauplatz wieder einmal besucht und war vom Fortgang der Arbeiten beeindruckt. Sie begab sich in die Mitte und empfand, dass die negativen Energien der Umgebung sich hier zusammengefunden hätten.

  Das ist für mich eine erfreuliche Nachricht, da der erste Schritt gelungen scheint.
Das negative Potential, das heißt die durch die Hexenverbrennungen ausgelöste Beklemmung, hat sich an diesem Ort eingefunden und zentriert.

Auf dem Spaziergang zum Strand verdeutlichte Uta mir ihre Vorstellung des Bauprozesses.
Es beginnt mit der bedingungslosen Offenlegung der Untaten, der Benennung der Täter und ihrer Handlungen und der Rehabilitierung der Opfer.
Nach der Reintegration der „Hexen“ wäre es ihnen möglich, von Schuldfragen und Schuldzuweisungen abzusehen und den Tätern zu vergeben.
Als dritte Phase könnten wir eine Neukreation von menschlichem Zusammenspiel als Vision entwickeln. Wie könnte das Zusammenleben ohne unterschwelliges Drohgebaren aussehen?

  Ich denke, dass die natürliche Aggression eines Menschen einen offenen Platz in unserer Kommunikation bekommen müsste, damit sie nicht durchs Hintertürchen alle möglichen Situationen vergiftet.

  Ich leide nämlich unter den unausgesprochenen Spannungen meiner eigenen Konflikte.
Ich leide aber auch unter den unausgesprochenen Spannungen der Konflikte von anderen in meiner Gegenwart.
Das Klären von Konflikten bewahrt uns vor abstruser Aggression und überschießender Gewalt.

  Zurück am Bauplatz hat Uta die Idee, die anwesenden Kräfte anzusprechen, dass sie sich zu einer Aufbruchstimmung und Neuentwicklung transformieren.
Das wiederum macht mich nun sogar euphorisch.
Uta gibt liebevoll Deeksha.

 

Uta Koepchen ist Heilpraktikerin für Psychotherapie in Ölböhm.

© 2013 Hexenstein Schmoel