Pflanzen am Schmoeler Hexenstein
von Marie-Luise Stiawa
Jan lud mich ein, die Pflanzen auf dem Erdwall rund um den Schmoeler Hexensteins und ihr Kommen und Gehen im Laufe der Zeit zu beobachten.
Seine Idee sprach mich an und so fuhren wir heute bei kühlen und sehr windigem Wetter zum Platz.
Den kreisförmigen, etwa ein Meter hohen Wall, der durch den Aushub aus der Mitte des Platzes entstanden und an einer Seite geöffnet ist, fanden wir über und über blühend vor: wilde Margeriten, duftende Kamille in üppigen Pulks, einzelne Beifußpflanzen und leuchtende Schafgarbe in allen Tönen zwischen Weiß und Lila.
Eine ekstatische Blütenfülle!
Wann habe ich das letzte Mal soviel Schafgarbe, noch dazu in diesem überraschenden Hell- und Dunkellila, gesehen? Ich kann mich nicht erinnern. Ab und zu in den vergangenen Sommern habe ich noch einzelne blühende Schafgarbenpflanzen gefunden, aber sie scheinen weitgehend aus unserer Landschaft verschwunden zu sein wie so viele andere Wildblumen auch. Eine der ältesten bekannten Heilpflanzen, Achillea millefolium, Heilkraut des Achilles, auch Augenbraue der Venus genannt wegen ihrer zartgefiederten Blättchen.
Da wächst sie nun, zu Hunderten, aus Samen, die wohl schon Jahrzehnte im Boden geträumt haben. Nun ist ihre Zeit gekommen. Nichts ist auf immer und ewig verloren!
Lammershagen, 19. Juni 2014