Im Februar 2017
Liebe HexensteinerInnen!
ich möchte vom Halbjahresplanungstreffen des ZK Hexenstein am 5. Januar 2017 berichten.
Dorothee Fiedler hat die Runde der Anwesenden nach spontanen Vorschlägen fürs Feuerbegleitprogramm an den Mittsommertagen befragt. Da kamen schon sehr vielversprechende Ideen zusammen und die Anfragen an die MusikerInnen sind unterwegs.
Dorothee und ich nehmen weiterhin Anregungen entgegen und beim nächsten Treffen am 1. März werden wir eine Pressemitteilung verfassen, um noch weitere Personenkreise zu erreichen.
Wir werden im Juni die vorhandene Wetterhütte versetzen und zu einer improvisierten Bühne für die Auftritte herrichten. Wir verlangen weder Eintrittsgeld, noch gibt es Honorare. Es wird eine Festlichkeit sein, bei der sich jeder Besucher zum Picknick (das heißt als Selbstversorger) einfinden kann. Kulinarische Spenden sind darüber hinaus hochwillkommen.
Wir wollen keinen Ausschank machen, Zelten und Übernachten im Wohnmobil ist möglich, ein Dixi-Klo wird aufgestellt. Strom und fließendes Wasser gibt es nicht. Eigenverantwortung ist gefragt, auch angesichts des Feuers.
Auch bei der Herstellung der Isolierhülle aus Tonwerkstoffen wollen wir uns nicht überfordern. Wir beginnen damit am 1. April und lassen uns überraschen, wann die Ofenwandung uns dick genug erscheint. Das Feuerereignis selbst steht im Mittelpunkt der Kunstprojekts. Eine aufwendige mehrschichtige Isolierung, die wir zuerst geplant hatten und die eine dauerhaftere Ziegelqualität erwarten ließ, könnte unsere körperlichen und finanziellen Ressourcen überschreiten. Bei dieser Arbeit soll es nicht um den Beweis exzellenten Handwerks gehen… ja, worum dann? Wie kann man das jahrelange bemerkenswerte Treiben von einem Haufen Leuten verstehen, das sich um ein grauenhaftes Ereignis von vor langer Zeit dreht?
Die Zeit hat sich gedreht, die Steine liegen gewölbt, es lösen sich die Sorgenfalten und ich rieche: Feiern!
Sind die Ziegel hart oder weich – schön soll es sein – über kurz oder lang verwandelt sich der Hexenstein in ein Stück geformte Landschaft, der man bald nicht mehr ansehen wird, ob sie 3, 30 oder 330 Jahre alt ist.
Bei der Programmplanung regte Ariane Spirituelles an und auch ein Gottesdienst kam ins Gespräch. Da schoss mir doch gleich das Adrenalin durch meine Adern und bei aller Höflichkeit in der Runde war eine leichte Distanzierung zu spüren. Peter wünschte, solche Auftritte terminlich zu bündeln, damit er nicht versehentlich hineingerate. Ich lehne einen Gottesdienst wegen der Anstiftung der Kirche zur Hexenverfolgung als unpassend ab.
Ich war durch Arianes Worte empfindlich berührt und lade die Interessierten ein, auf unserer Website unter dem Menüpunkt ESSAYS meine „Bekenntnisse“ zu lesen.
Ich meine, das Feuer zu schüren ist unabdingbar, andererseits komme ich als Mensch dahin und gleich zu Anfang füttere ich den Brand mit meiner Wut, Verachtung, Vorbehalten, Ängsten und Schubladen (auf jeden Fall unbehandeltes Holz!). Dann betrachte ich alles und jeden befreit, spüre den spirit und mache, was mich überkommt. Macht, was Ihr wollt, wenn Ihr auf der Bühne steht! Aber von Pflichtveranstaltungen bitte ich abzusehen!
Auf Anregung unbekannter Besucher laden wir ein, sich in den Steinen zu verewigen. Noch sind sie weich genug für einen Schraubendreher. Bis zum 1. April hat jeder Zeit, seine Initialen einzuritzen. Danach beginnt der Bau der Brennhülle, sodass die Steine nicht mehr zu erreichen sind.
Ich kann das auch für Dich erledigen, wenn Du mir Bescheid gibst.
Ich lade ein zum nächsten Planungstreffen am Mittwoch, den 1. März, um 19:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Schwartbuck. Weitere Vorschläge für auftretende KünstlerInnen sind willkommen.
Jan Koberstein
Tel. 043 81 / 91 90 29